Können sich Pflegebedürftige die 24-Stunden-Betreuung angesichts steigender Pflegekosten in 2026 noch leisten?

Die Frage, ob sich Pflegebedürftige die 24-Stunden-Betreuung im Jahr 2026 noch leisten können, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn bereits heute sind die Kosten für eine rund-um-die-Uhr-Betreuung hoch – und Experten rechnen mit weiteren Steigerungen.
Kostenentwicklung in der Pflege
Die 24-Stunden-Betreuung gilt als eine der intensivsten und individuellsten Pflegeformen. Im Vergleich zu klassischen ambulanten Diensten bietet sie einen deutlichen Mehrwert: permanente Anwesenheit einer Betreuungskraft, emotionale Sicherheit sowie Entlastung der Angehörigen. Allerdings steigen die Ausgaben kontinuierlich, was vor allem mit folgenden Faktoren zusammenhängt:
- Erhöhung der Löhne und Sozialabgaben für Betreuungskräfte
- Wachsende Energiekosten und Lebenshaltungskosten
- Steigende Nachfrage durch den demografischen Wandel
Prognosen gehen davon aus, dass die monatlichen Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung im Jahr 2026 je nach Betreuungsmodell zwischen 3.000 und 5.500 Euro liegen könnten.
Finanzierungsmöglichkeiten und Grenzen
Um die 24-Stunden-Betreuung dennoch realisierbar zu machen, greifen Pflegebedürftige auf verschiedene Finanzierungsquellen zurück:
- Pflegegeld und Sachleistungen der Pflegeversicherung
- Entlastungsbetrag sowie Kurzzeit- und Verhinderungspflege
- Private Vorsorge und Zusatzversicherungen
- Unterstützung durch Angehörige
Trotz dieser Optionen bleibt ein Eigenanteil, der in den kommenden Jahren weiter ansteigen dürfte. Besonders für Pflegebedürftige mit niedrigen Renten stellt sich die Frage, ob die 24-Stunden-Betreuung noch finanzierbar ist.
Mögliche Alternativen
Angesichts steigender Kosten rücken auch Alternativen in den Fokus. Dazu zählen:
- Betreutes Wohnen
- Teilzeit-Betreuung kombiniert mit ambulanten Diensten
- Pflege-Wohngemeinschaften
Diese Lösungen können in bestimmten Fällen eine kostengünstigere Option darstellen, wenngleich sie nicht den vollen Komfort einer 24-Stunden-Betreuung bieten.
Ausblick auf 2026
Die politische Diskussion um die Reform der Pflegeversicherung wird entscheidend sein. Ohne staatliche Zuschüsse oder steuerliche Entlastungen könnte die 24-Stunden-Betreuung für viele Pflegebedürftige zur finanziellen Herausforderung werden. Wer schon heute plant, private Vorsorge betreibt und Fördermöglichkeiten nutzt, wird auch 2026 bessere Chancen haben, die gewünschte Versorgung sicherzustellen.